Moin,
Post by Thomas StalzerVielen Dank für die Antworten hier in der Newsgroup und auch per Mail
Aber zum Thema Finanzierung wurde hier bislang leider noch nicht
so viel geschrieben, wobei mich das am meisten interessieren
wuerde. Meine Hausbank hatte ich mal gefragt, und die haben mehr
oder weniger abgewunken ("haben wir keine Erfahrungen mit - welche
Sicherheiten habe Sie denn sonst noch? Da gibt's doch spezielle
Banken fuer..."). Dann habe ich mich mal im Internet und in Zeit-
schriften weiter umgesehen: z.B. gibt es da regelmaessige Anzei-
gen von so einem Flugzeugfinanzierer (das Logo sieht aehnlich aus
wie das der Deutschen Bank, aber ich weiss jetzt nicht mehr wie
der Laden hiess). Mit dem habe ich mich auch mal getroffen und
alles durchgesprochen, aber unterm Strich wurde es fuer mich
deutlich teurer als wenn ich bei meiner Bank einen Privatkunden-
kredit dafuer aufgenommen haette. Dann habe ich als Mitglied mal
bei der AOPA nachgefragt, und die haben mir eine Liste mit Flugzeug-
Finanzieren geschickt. Aber die finanzieren entweder erst ab
richtig viel ("Bonanza - was ist das denn?"), oder aber das Flug-
zeug darf nicht aelter als 20 Jahre sein, oder oder oder...
Ausserdem wird dann auch schnell mit Leasing und solchen Kons-
truktionen angefangen, die aber fuer eine private Halterschaft
IMHO ausgemachter Bloedsinn sind.
Dann gab es mal auf der letzten Aero einen Anbieter, der eine
Flugzeug-Sharing-Vermittlung betreibt, wie es auch bei Business-
Typen gemacht wird (der Laden hiess "WeFly"). Insgesamt klang das
alles ziemlich gut und auch bezahlbar - dann fragte er mich,
woher ich denn kaeme: "Emden... da koenne er mir aber auch nicht
helfen... in der Region gaebe es keine Kooperationspartner... er
wolle sich wieder melden" - das war, wie gesagt, auf der letzten
Aero, also vor einem dreiviertel Jahr. Ansonsten faellt mir auch
nichts weiter Bezahlbares ein. Letztlich wird es bei mir wohl
doch auf eine ganz normale Finanzierung via Darlehen bei meiner
Bank hinauslaufen, wenn ich mir das irgendwann mal leisten kann.
Achja, dann gibt's da ja noch Lotto...
Was die sonstige Kosten angeht, so habe ich mir mal das Buch
"Air Report Basics" von Peter Bachmann besorgt. Es handelt
sich um eine Loseblattsammlung, die IMHO ziemlich gut ist und
die Kosten fuer viele Flugzeugtypen beschreibt. U.a. wird darin
auch eine allgemeine Berechnungsmethode fuer Flugzeugkosten vor-
geschlagen, die ich mal in ein EXCEL-Arbeitsblatt umgesetzt habe.
Vor kurzem habe ich mich dann mit einen C182-Eigentuemer getroffen
und ihm mal damit vorgerechnet, was sein Flieger mit der "Bachmann-
Methode" kosten sollte - und er hat mir vorgerechnet, was der
Flieger in den letzten Jahren tatsaechlich gekostet hat. Wir sind
ziemlich genau auf das gleiche Gesamt-Jahres-Ergebnis bzw. geteilt
durch die Stundenzahl auf den gleichen Stundenpreis gekommen! Es
hatte mich dann schon erstaunt, dass die Rechenmethode aus dem Buch
doch den tatsaechlichen Bereich einigermassen genau trifft. Man muss
aber beruecksichtigen, dass mein Bekannter seinen Flieger schon
laenger besitzt. Wenn man ein Flugzeug gebraucht erwirbt, wird man
in den ersten Jahren sicher zunaechst ziemlich hohe Kosten haben,
bis alles so ist, wie man es gerne haette. Das sollte man schon
im vorhinein mit in den Kaufpreis einrechnen.
In Bezug auf den Vergleich zum Chartern habe ich fuer eine
Arrow-III (fuer die ich mir die Kosten abgesehen von der Finan-
zierung wohl leisten koennte) ausgerechnet, dass sich der Flug-
zeugbesitz erst lohnt, wenn man auf mehr als 150 Stunden im Jahr
kommt. Diese Zahl wurde mir im uebrigen auch, unabhaengig vom
Flugzeugtyp, schon von mehreren anderen bestaetigt. Unter 100
Stunden sollte man aber wohl gar nicht erst an ein eigenes
Flugzeug denken - es sei denn, man hat zu viel Geld. Letztlich
ist das aber wohl auch nur im "Interesse" des Flugzeugs, denn
besser werden die Dinger nicht, wenn sie nur in der Halle stehen
(und billiger auch nicht ;-)). Mein Vater hatte damals fuer seine
Bonanza (IO-520) sogar eine spezielle Zylinder-Innenbeschichtung
bei der Motorueberholung einbauen lassen, damit die Zylinder nicht
bei laengerer Standzeit anfangen zu rosten (ja, ich weiss, was
ihr jetzt denkt...).
Gruss, gero.
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